Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Dienstag, 5. Juli 2016

Krisenkonzern KTG Agrar hat Lebensmittelsparte geschrumpft

Krisenkonzern KTG Agrar hat Lebensmittelsparte geschrumpft

Bild vergrößern
Ackern fürs Überleben: KTG-Agrar-Chef Hofreiter.
von Henryk Hielscher und Mario Brück
KTG Agrar hat bereits vor Monaten Teile seines Unternehmens umfirmiert oder verkauft, ohne Anleger darüber zu informieren. Die Veränderungen verstärken Zweifel am Geschäftsmodell des Konzerns.

Der angeschlagene Agrarkonzern KTG Agrar hat bereits vor Monaten wichtige Teile seines Unternehmens umfirmiert oder verkauft, ohne Anleger darüber zu informieren, berichtet die WirtschaftsWoche. Die Veränderungen verstärken Zweifel am Geschäftsmodell des Konzerns. Sie waren aufgekommen, nachdem KTG Agrar Zinsen für eine Anleihe nicht fristgerecht gezahlt hatte.
Nach Recherchen der WirtschaftsWoche wurde die KTG Foods SE, unter deren Dach die Lebensmittelaktivitäten des börsennotierten Konzerns gebündelt waren, kurz vor Weihnachten 2015 umfirmiert. Der neue Name der Gesellschaft lautet seither „FRS Foods International Russia & South Africa“. Geschäftsgegenstand ist der Vertrieb von Lebensmitteln im In- und Ausland, „insbesondere in Russland und Südafrika“. KTG Agrar habe „im Jahr 2015 begonnen, die Strategie und die Strukturen im Nahrungsmittelsegment anzupassen und neue Märkte zu testen“. In diesem Rahmen "wurden auch Umfirmierungen vorgenommen“, teilte ein Unternehmenssprecher mit, ließ aber offen, welchen Geschäften das Unternehmen in den Ländern nachgeht.
Schon Mitte des vergangenen Jahres hat KTG Agrar zudem den Tiefkühlkosthersteller Frenzel verkauft. An wen der Produzent von tiefgekühltem Gemüse und Fertiggerichten veräußert wurde, wollte KTG auf Anfrage nicht sagen. Offenbar ist für Frenzel bisher auch kein Kaufpreis gezahlt worden. Stattdessen gewährte KTG dem Käufer ein Darlehen in Höhe von 27 Millionen Euro, geht aus dem Jahresabschluss hervor. Ein Sprecher bestätigt die Ausgliederung der Tiefkühlsparte, die schrittweise „innerhalb von 18 Monaten“ erfolgen soll.

KTG AgrarIst der Krisenkonzern noch zu retten?

Die Lage bei KTG Agrar spitzt sich zu. Nur noch wenige Tage bleiben dem Unternehmen, um fällige Anleihezinsen zu bezahlen und die Insolvenz abzuwenden. Unterdessen wachsen die Zweifel am Geschäftsmodell der Firma.
KTG-Agrar-Chef Hofreiter. Quelle: Werner Schuering für WirtschaftsWoche
Sie lesen eine Vorab-Meldung aus der aktuellen WirtschaftsWoche. Mit demWiWo-Digitalpass erhalten Sie die Ausgabe bereits am Donnerstagabend in der App oder als eMagazin. Alle Abo-Varianten finden Sie auf unserer Info-Seite.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen