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Freitag, 8. Juli 2016

Der grösste Bauer Deutschlands Hofreiter von KTG Agra hat Erfahrungen mit Insolvenzverschleppung und ist daher vorbestraft und war mit einem 5-jährigen Führungsverbot von Kapitalgesellschaften belegt....aber die Lebensgefährtin war so freundlich....



Ein Gerücht hat sich indes nicht bewahrheitet. Demnach hätte KTG die Zinszahlung geleistet, um dann den Firmensitz nach Großbritannien zu verlegen und das dortige Insolvenzrecht für eine Sanierung zu nutzen. Denn ein großes Problem bleibt für KTG: Die Anleihen können nicht durch Mehrheitsentscheid restrukturiert werden. Das wiederum wäre in Großbritannien anders, hier könnten 75 Prozent der Schuldner – gemessen an der Höhe der Forderung – entscheiden.

Nach der InsolvenzWas bleibt den Gläubigern von KTG Agrar?

Nach der Insolvenz der KTG Agrar stellt sich wieder einmal die Frage: Wie viel bleibt den Anleihegläubigern? Die Börse ist jedenfalls pessimistisch.
 von 
© KTG AGRARKTG Agrar: Abgewirtschaftet
Manchmal möchte man nicht, dass Befürchtungen wahr werden. Das gilt mit Blick auf diejenigen Anleger, die im Vertrauen auf volkstümliche Slogans wie „Gegessen wird immer“ ihr Geld in Wertpapiere des Agrarkonzerns KTG gesteckt hatten. Nun ist das Unternehmen in Insolvenz, die Anleihen werden mit etwa 6 Prozent ihres Nominalwerts bezahlt.
Die Insolvenz kommt nicht aus heiterem Himmel. Das plausibel klingende Geschäftsmodell des Vorstandsvorsitzenden Siegfried Hofreiter, zunächst Land anzukaufen und zu pachten auf diese Weise zu wachsen und die steigende Verschuldung dann durch Landverkäufe wieder abzubauen, erschien Experten zumindest gewagt.
Schon 2014 hatten Restrukturierungspezialisten in einer internen Untersuchung auf eigene Veranlassung gewarnt. Das augenblickliche Verschuldungsniveau sei nicht tragfähig, hieß es da und es sei fraglich, ob das Unternehmen bis 2017, zum Zeitpunkt der Fälligkeit der damals noch nur 212 Millionen Euro umfassenden Anleihe, in seine Kapitalstruktur hineinwachsen werde. Bis zu 250 Millionen Euro Verschuldung erschienen den Analysten tragbar, tatsächlich waren es Anfang des Jahres rund 600 Millionen Euro.
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An relativ geringem Betrag gescheitert

Im Endeffekt erwies sich die Verschuldung als nicht tragfähig und KTG konnte die am 6. Juni fälligen Anleihezinsen von 17,8 Millionen Euro nicht bezahlen. Dies weist auf zwei Dinge hin. Zum einen auf einen effektiven Mangel an Liquidität: Zu Jahresbeginn standen in der Bilanz noch 19,75 Millionen Euro an liquiden Mitteln sowie knapp 500.000 Euro an Wertpapieren. Das hätte für die Zinszahlung gereicht, doch offenbar war das Geld nicht mehr vorhanden oder anderweitig blockiert.
Zum anderen gab es offenbar keine Möglichkeit, die Liquidität kurzfristig zu beschaffen. KTG wies zu Jahresbeginn allein Anlagen und Immobilien im Wert von mehr als 230 Millionen Euro in der Bilanz aus, dazu Vorräte im Wert von mehr als 70 Millionen Euro. Und doch war es nicht möglich daraus kurzfristig 18 Millionen Euro durch Verkauf oder Beleihung zu generieren.
Auch wenn KTG mehr als 620 Millionen Euro Schulden hatte, so resultierten fast zwei Drittel davon aus unbesicherten Anleihen. Summa summarum kommt man auf in irgendeiner Weise gebundene Verbindlichkeiten von schätzungsweise von 225 Millionen Euro. Schon dieser Wert ist nicht optimal, doch lässt er die Vermutung zu, dass sich die Bilanz seit Jahresbeginn spürbar verschlechtert hat. Dass die Kassen offenkundig leer sind, zeigt auch nicht zuletzt, dass zur Deckung der Löhne und Gehälter umgehend eine Insolvenzgeldvorfinanzierung in die Wege geleitet werden soll. Die laufenden Einnahmen scheinen dazu nicht auszureichen.

Anleihenkurse geben wenig Hoffnung

Wie viel wird für die Anleihengläubiger übrig bleiben? Dies ist eine Frage, die sich nach einem Insolvenzantrag immer stellt und die letztlich nicht seriös zu beantworten ist. Ein grobes Indiz für eine mögliche Obergrenze sind die Kurse, die sich nach dem Antrag einstellen. Sie zeugen in diesem Fall bei 6 Prozent schon jetzt von großem Pessimismus.
NameKurs%
KTG AGRAR SE ANL.11(17)8,95 %+42,04 %
93,105,9918. Apr2. Mai16. Mai30. Mai13. Jun27. Jun0,0025,0050,0075,00100,00Freitag, Apr 8, 2016KTG AGRAR SE ANL.11(17): 86,00 %
Zur Detailansicht
KTG AGRAR SE 14/198,06 %+25,94 %
KTG AGRAR SE0,530 €+1,73 %
Blickt man auf die laut dem jüngsten Geschäftsbericht gewährten Sicherheiten, so kann man sich auch Sorgen machen. Nebst Grundschulden von 138 Millionen Euro sind alle Forderungen aus der Energieproduktion, Generalunternehmer-, Substratlieferungs-, Wartungs-, Betriebsführungs- und Versicherungsverträgen abgetreten, ferner einer ganzen Reihe von EU-Flächenprämien und weitere Forderungen. Darüber hinaus sind diverse technische Anlagen und Maschinen sicherungsübereignet sowie verschiedene Abtretungen und Globalzessionen gestellt. Dies erweckt den Eindruck, als ob nicht mehr viel dem Unternehmen selbst gehörte.
Tatsächlich soll KTG Agrar sich aber in Eigenregie restrukturieren und sanieren. Neben dem gerichtlich bestellten Sachwalter soll dies vor allem Rechtsanwalt Jan Ockelmann als Restrukturierungsvorstand obliegen. Dabei sollen die Gläubiger eng eingebunden werden. Was das im Endeffekt bedeuten mag, wird sich aber auch erst noch zeigen.

Große Spannbreite für Verluste

Auch die Restrukturierungsspezialisten hat sich schon seinerzeit mit Sanierungsoptionen befasst. Dabei kamen sie seinerzeit bei Finanzverbindlichkeiten von 424 Millionen Euro gegenüber einem Unternehmenswert zwischen 177 und 345 Millionen Euro auf einen möglichen Verlust der Anleihengläubiger zwischen 23,5 und 73,4 Prozent.
Die Analysten unterschätzten damals zwar den operativen Gewinn für die Jahre 2014 und 2015, hatten aber mit positiven freien Mittelzuflüssen gerechnet. Tatsächlich waren diese aber deutlich negativ. Auch den Anstieg der Nettofinanzverbindlichkeiten schätzten die Analysten damals geringer ein. Tatsächlich wuchs die Differenz. 2015 lag der Istwert dann um ein Sechstel über der Analystenprognose. Unter diesen Umständen könnten die Verluste für die Anleihengläubiger höher ausfallen.
Letztlich aber sind dies alles nur Rechenexempel. Im Zuge des Insolvenzverfahrens wird sich die Werthaltigkeit der Gesellschaft herausstellen. Ein Gerücht hat sich indes nicht bewahrheitet. Demnach hätte KTG die Zinszahlung geleistet, um dann den Firmensitz nach Großbritannien zu verlegen und das dortige Insolvenzrecht für eine Sanierung zu nutzen. Denn ein großes Problem bleibt für KTG: Die Anleihen können nicht durch Mehrheitsentscheid restrukturiert werden. Das wiederum wäre in Großbritannien anders, hier könnten 75 Prozent der Schuldner – gemessen an der Höhe der Forderung – entscheiden.

Donnerstag, 7. Juli 2016

Beide KTG Agrar Bonds wurden flat gehandelt



erste strategische Positionen in KTG Agrar SE Anleihen total 210.000 €


- Ausweislich der Konzernbilanz zum 31.12.15 hat die Gesellschaft Darlehen incl. Zinsen in Höhe von 135,7 Mio. Euro vergeben, die als "sonstiger Vermögensgegenstand" bilanziert sind. Angaben zu Darlehensnehmer, Laufzeit und Besicherung der ausgereichten Summe fehlen hingegen. 13,1 % des Darlehensbetrages würden bereits ausreichen, die fälligen Zinsen der Anleihe zu bezahlen. Es entsteht der Eindruck, dass ein erheblicher Teil der über Mittelstandsanleihen eingeworbenen Gelder nicht zur Weiterentwicklung des operativen Geschäfts verwendet wurden, sondern zu einer Darlehensvergabe zweckentfremdet wurden.

07.07.16

Deutsche Investoren Union lehnt Vorschlag des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung bei der KTG Agrar SE ab

Die KTG Agrar SE hat gemeldet, dass eine "wirtschaftliche Schieflage" des Unternehmen bestehen würde und Vorstand und der Aufsichtsrat der KTG Agrar SE "nach eingehender und sorgsamer Prüfung" die Entscheidung getroffen hätten, die Restrukturierung und Sanierung der Gesellschaft in Form eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung durchführen zu wollen. Diesen Vorschlag lehnt die DIU e.V. ausdrücklich ab, da wir die Organe der Gesellschaft, allen voran den Vorstandsvorsitzenden Siegfried Hofreiter, nicht für integer genug halten, die Gesellschaft im Interesse der Aktionäre und Anleihegläubiger zu restrukturieren. Dies begründet sich wie folgt:

- Nach Angaben des Unternehmens war der Auslöser für die wirtschaftliche Schieflage die Fälligkeit von Anleihezinsen in Höhe von 17,8 Mio. Euro für die im Jahr 2011 begebene Anleihe KTG Biowertpapier II im Gesamtvolumen von 250 Mio. Euro. Diese Zinsen konnte das Unternehmen nicht bezahlen. Im Geschäftsbericht, der erst Mitte Mai, mithin vor nicht einmal zwei Monaten, veröffentlicht wurde, findet sich kein Hinweis auf die angespannte Liquiditätssituation der Gesellschaft. Vielmehr heißt es dort:"Zusammengefasst beurteilt der Vorstand die Entwicklung der KTG Gruppe in 2015 nicht zufriedenstellend und sieht die KTG Gruppe aber dennoch vor dem Hintergrund der erwarteten diversifizierten Wachstumsstrategie im Energiebereich, der strategischen Neuausrichtung im Nahrungsmittelbereich und vor dem Hintergrund der angestrebten Rekapitalisierung dennoch gut aufgestellt."

- Im Juni letzten Jahres meldete die Gesellschaft den Einstieg der chinesischen Fosun-Gruppe als Aktionär. Dieser Einstieg des Investors, der 620.000 Aktien zeichnen sollte, ist bis heute nicht erfolgt. Die Gesellschaft hat den Kapitalmarkt über diesen Vorgang nie informiert, so dass unvoreingenommene Anleger den Eindruck haben mussten, dass der Einstieg längst erfolgt war.

- Ausweislich der Konzernbilanz zum 31.12.15 hat die Gesellschaft Darlehen incl. Zinsen in Höhe von 135,7 Mio. Euro vergeben, die als "sonstiger Vermögensgegenstand" bilanziert sind. Angaben zu Darlehensnehmer, Laufzeit und Besicherung der ausgereichten Summe fehlen hingegen. 13,1 % des Darlehensbetrages würden bereits ausreichen, die fälligen Zinsen der Anleihe zu bezahlen. Es entsteht der Eindruck, dass ein erheblicher Teil der über Mittelstandsanleihen eingeworbenen Gelder nicht zur Weiterentwicklung des operativen Geschäfts verwendet wurden, sondern zu einer Darlehensvergabe zweckentfremdet wurden.

Die DIU e.V. fordert aus diesen Gründen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens ohne die Einbindung des Managements. 

www.restrukturierung-von-anleihen.com
 

Dienstag, 5. Juli 2016

ich habe doch immer gesagt....weg mit Strom (vor allem mit dem nachhaltigen erneuerbaren wo sich doch ein Haufen Betrüger tummel) und rein ins Öl.....man beachte die Kursnotitz um 8:46 AM.....dieser Blogeintrag wurde von mir gegen 3:25 verfasst......und beide Daten von heute dem 6.7.2016


Krisenkonzern KTG Agrar hat Lebensmittelsparte geschrumpft

Krisenkonzern KTG Agrar hat Lebensmittelsparte geschrumpft

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Ackern fürs Überleben: KTG-Agrar-Chef Hofreiter.
von Henryk Hielscher und Mario Brück
KTG Agrar hat bereits vor Monaten Teile seines Unternehmens umfirmiert oder verkauft, ohne Anleger darüber zu informieren. Die Veränderungen verstärken Zweifel am Geschäftsmodell des Konzerns.

Der angeschlagene Agrarkonzern KTG Agrar hat bereits vor Monaten wichtige Teile seines Unternehmens umfirmiert oder verkauft, ohne Anleger darüber zu informieren, berichtet die WirtschaftsWoche. Die Veränderungen verstärken Zweifel am Geschäftsmodell des Konzerns. Sie waren aufgekommen, nachdem KTG Agrar Zinsen für eine Anleihe nicht fristgerecht gezahlt hatte.
Nach Recherchen der WirtschaftsWoche wurde die KTG Foods SE, unter deren Dach die Lebensmittelaktivitäten des börsennotierten Konzerns gebündelt waren, kurz vor Weihnachten 2015 umfirmiert. Der neue Name der Gesellschaft lautet seither „FRS Foods International Russia & South Africa“. Geschäftsgegenstand ist der Vertrieb von Lebensmitteln im In- und Ausland, „insbesondere in Russland und Südafrika“. KTG Agrar habe „im Jahr 2015 begonnen, die Strategie und die Strukturen im Nahrungsmittelsegment anzupassen und neue Märkte zu testen“. In diesem Rahmen "wurden auch Umfirmierungen vorgenommen“, teilte ein Unternehmenssprecher mit, ließ aber offen, welchen Geschäften das Unternehmen in den Ländern nachgeht.
Schon Mitte des vergangenen Jahres hat KTG Agrar zudem den Tiefkühlkosthersteller Frenzel verkauft. An wen der Produzent von tiefgekühltem Gemüse und Fertiggerichten veräußert wurde, wollte KTG auf Anfrage nicht sagen. Offenbar ist für Frenzel bisher auch kein Kaufpreis gezahlt worden. Stattdessen gewährte KTG dem Käufer ein Darlehen in Höhe von 27 Millionen Euro, geht aus dem Jahresabschluss hervor. Ein Sprecher bestätigt die Ausgliederung der Tiefkühlsparte, die schrittweise „innerhalb von 18 Monaten“ erfolgen soll.

KTG AgrarIst der Krisenkonzern noch zu retten?

Die Lage bei KTG Agrar spitzt sich zu. Nur noch wenige Tage bleiben dem Unternehmen, um fällige Anleihezinsen zu bezahlen und die Insolvenz abzuwenden. Unterdessen wachsen die Zweifel am Geschäftsmodell der Firma.
KTG-Agrar-Chef Hofreiter. Quelle: Werner Schuering für WirtschaftsWoche
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KTG AGRAR SE/KATASTROPHALE MISSERNTE … ZUMINDEST FÜR DIE ANLEGER? STATT ZINSEN DIE INSOLVENZ

KTG AGRAR SE/KATASTROPHALE MISSERNTE … ZUMINDEST FÜR DIE ANLEGER? STATT ZINSEN DIE INSOLVENZ

„Die KTG Gruppe geht auch bei der Unternehmensfinanzierung neue Wege“, heißt es auf der Internetseite des Unternehmens.
Vielleicht wurden auch nur die verzinsten Anleihen der Anleger mit den Agrarsubventionen der EU, die nicht zu verzinsen und nicht zurückzuzahlen sind, verwechselt.
Wie genau im kommenden Jahr die Anleihe 2011-2017 (ISIN: DE000A1H3VN9) zurückgezahlt werden soll, erfahren die Anleger nicht. Schon die Anleihe 2010-2015 über 50 Mio. € (6,75 %, ISIN: DE000A1ELQU9) konnte nur mit dem Geld aus einer neuen Anleihe 2015-2019 (ISIN: DE000A11QGQ1) zurückgezahlt werden, die dann höher verzinst (7,25 %) wurde.
Nachdem jetzt nicht einmal die am 06.06.2016 fälligen Zinsen der 250 Mio. €-Anleihe (2011-2017, ISIN: DE000A1H3VN9) gezahlt werden und auch die versprochene Nachzahlung der Zinsen bis zum 20.06.2016 nicht erfolgte, ist eine solche Refinanzierung über den Verkauf einer neuen Anleihe an Privatanleger ein Ding der Unmöglichkeit.
Immer noch hofften die Anleger noch vor der Hauptversammlung am 30.06.2016 zumindest auf eine Zahlung. Statt die Zinsen zu zahlen, verschob die Geschäftsführung dann lieber die Hauptversammlung auf den 26.08.2016. Eine ernsthafte Begründung für die Terminverlegung zu liefern, hielt man mal wieder nicht für nötig. Schuld soll diesmal die Erntezeit sein, obwohl die ja eigentlich in Mitteleuropa bisher dauernd in die Sommermonate fiel.
Zumindest das Unterpflügen der Aktien und Anleihekurse gelang dem Agrarunternehmen mit seinem Verhalten damit ohne besondere Mühe – und sogar ohne den Einsatz größerer Landmaschinen.
Die Kurse der Aktie und der börsengehandelten Anleihen fielen ins Bodenlose. Die FAZ schätzte schon im Jahr 2014 die Gesamtverbindlichkeiten des Unternehmens auf 440 Mio. €, davon allein 300 Mio. € als Anleihen.
Der Geschäftsbericht 2015 weist schon 605.754.093,31 € also rund 605,8 Mio. € an Verbindlichkeiten aus. Über 392 Mio. € aus Anleihen, fast 143 Mio. € an Bank- und 38,5 Mio. € an Lieferantenschulden stehen im Schuldenbüchlein.
Schon im Oktober 2016 sind wieder Zinszahlungen (ca.: 7 Mio. €) für eine andere Anleihe des Unternehmen zu leisten. Im Juni 2017 ist schließlich die Anleihe 2011-2017 über 250 Mio. € zur Rückzahlung fällig.
Ob es aber dazu überhaupt noch kommt, ist schon fraglich. Sollten die überfälligen Zinsen der Anleihe 2011-2017 bis zum 06.07.2016 nicht gezahlt sein, dann sind die Anleger der 2011-2017 Anleihe berechtigt, die Anleihe vorzeitig zu kündigen und den gesamten Anleihebetrag zurückzufordern.
Die Folge wäre dann wohl der unfreiwillige Gang zum Insolvenzgericht. (Amtsgericht Hamburg, 20355 Hamburg, Sievekingplatz 1, 4. Stock im Anbau)
Wie das Handelsblatt berichtet, „ruhen“ derzeit die Verhandlungen mit Investoren über die Refinanzierung der Anleihe wegen der Zinsprobleme. Als Retter hatte man sich ursprünglich einen chinesischen Mischkonzern ausgeguckt, der gerade in Deutschland auf Einkaufstour war. Der scheint aber auch irgendwie verschwunden zu sein.
Aber man befindet sich ja ohnehin auch noch in weit fortgeschrittenen Verhandlungen mit anderen Investoren aus Kanada, China und den USA und und und …
Warum diese Investoren nicht einfach Aktien und Anleihen zum jetzigen Spottpreis erwerben sollten oder gar abwarten und dann das ganze Unternehmen KTG Agrar im Fall einer Insolvenz „für´n Appel und ´nen Ei“ vom Verwalter kaufen sollten, können die Anleger die Geschäftsleitung leider nicht auf der Hauptversammlung fragen. Die Hauptversammlung wurde ja bekanntlich verschoben, wegen der „überraschend“ eingetretenen Erntezeit.
Ratschlag
Anlegern, die Anleihen gekauft haben, kann nur geraten werden ihr Konto darauf zu überprüfen, ob dort die Zinszahlungen der Anleihe 2011-2017 doch noch bis zum 06.07.2016 eingehen und nicht unmittelbar wieder zurückgebucht werden. Aber selbst für den Fall der Zinszahlung sollte die Anleihegläubiger sich fragen, ob eine normale Bank sich ein solches Verhalten (wiederholte falsche Versprechen der Zinszahlung) von ihrem Kreditnehmer – nichts anderes ist die KTG Agrar – gefallen ließe, ohne den Kredit zu kündigen.
Aktionäre, die sich ein wenig überrascht fühlen von dem Absturz ihrer Aktien und dann doch einige zwingende Adhoc-Mitteilungen des Vorstands vermissen und die damit keine Chance hatten, sich rechtzeitig, verlustfrei von den Wertpapieren zu trennen, sollten vielleicht Kontakt zu ihrem Rechtsberater aufnehmen. Natürlich will auch Ihr Anlageberater sich besonders kostengünstig davor retten, dass Sie ihn selbst als falschen Ratgeber in die Haftung nehmen – er wird Ihnen daher seinen (Spezial-) Anwalt empfehlen.
Ohne dessen „guten“ Rat in Kapitalanlagesachen müssten Sie dies hier gar nicht lesen. Vielleicht macht es da mehr Sinn, als geschädigter Anleger mit dem nachfolgenden Formular Kontakt zur Kanzlei Mertensaufzunehmen, um zu retten, was noch zu retten ist.
Weitere Unterlagen finden Sie auch auf unserer Homepage.